Aktuell

mehr

Vorbereitung für Pinocchio-Projekt haben begonnen

Auf einer rund fünf Kilometer langen Strecke soll ein Pinocchio-Märchenpfad entstehen.

 
 
 
 

Der schreckliche Haifisch

 
 
Die Schülerinnen der Q1 (Oberstufe) des Gymnasiums Maria Veen, Theresa Schulte (links) und Victoria Sencenko, waren mit der farblichen Fassung betreut. Die Leitung hatte Christiane Schmandt.
 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Meister Geppetto sowie Pinocchio als Holzfigur und Mensch
 
 
ein Bericht von
 
 

03.03.2021 Reken (bli). „Pinocchio wird ein echter Junge“ - das 12. und letzte Bild für den Pinocchio-Weg wird von Lilo Wolter gestaltet.

Seit rund einem Monat arbeitet Lilo Wolter, Mitglied der Rekener Farbmühle, an ihrem Werk. Nach der Grundierung der ein mal zwei Meter großen Holztafel hat sie erst die Umrisse mit Pastellkreide grob vorskizziert. Anschließend malt die Künstlerin mit Acryl-Farben weiter. Im zweiten Schritt beschäftigte sich mit dem Kopf des Holzschnitzers Geppetto, der aus einem Stück Holz eine Puppe fertigte. Die zum Leben erweckte Figur treibt so manchen Unfug. Und erst durch seine zahlreichen Abenteuer, die er erlebt, lernt Pinocchio die Werte wie Verantwortung, Ehrlichkeit und Liebe kennen. Am Ende wird aus dem Holzkopf ein richtiger Junge. Die Szene „Pinocchio diventa un ragazzo perbene“ stellt Lilo Wolter dar. Die nicht mehr lebendige Holzfigur auf dem Stuhl und der Knabe, der aus ihm entstanden ist. Im letzten Arbeitsschritt wird sie noch einige Feinarbeiten durchführen. Auf dem grünen Feld unter dem Bild erscheint die Bildüberschrift in vier Sprachen (Deutsch, Italienisch, Niederländisch und Englisch).

 
 
weiterlesen
 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
„Fuchs und Kater“ von Martina Gerwert
 
 
ein Bericht von
 
 

28.01.2021 Reken/Lembeck (pd). Zwei Figuren aus „Le Avventure Die Pinocchio” (Die Abenteuer des Pinocchio) von Carlo Collodi hat Martina Gerwert sich ausgesucht.

Weil die Künstlerin in der Scheune auf dem Hof ihrer Eltern Engelbert und Waltraud Rikels in Lembeck genügend Platz und Ruhe hat, stellte sie dort die ein mal zwei Meter große Holztafel auf. „Zurzeit war es nicht einfach einen passenden Zeitpunkt zum Malen zu finden. Vor drei Wochen habe ich angefangen, und immer, wenn meine Kinder es zuließen, habe ich weiter daran gearbeitet“, teilte uns Martina Gerwert aus Klein Reken mit. Das Material, wie der Malgrund aus Holz und die Acrylfarben, wurden ihr zur Verfügung gestellt. Das Bild ist noch nicht ganz fertig, doch der listige Blick der beiden Tierfiguren „il Gatto e la Volpe“ (Kater und Fuchs) aus der Geschichte des Pinocchio ist schon deutlich zu erkennen. Nach außen wirken sie freundlich, aber sie versuchen immer, wieder Pinocchios Goldmünzen zu ergaunern. Im Hintergrund des Bildes ist die Hohe Mark mit seinem Feuerwachturm abgebildet. Am Ende wird die fertige Holztafel noch zum Schutz vor Witterungseinflüssen mit einem Speziallack behandelt.

 
 
weiterlesen
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
 
 
 

Gebürtiger Coesfelder an geplantem Kunstprojekt „Pinocchio-Märchenpfad“ beteiligt

„Kindern den Wert der Wahrheit zeigen“

Coesfeld/Reken. Die schwere Eingangstür knarrt. „Herzlich willkommen in meinem Atelier“, sagt Guido Kuschel, der soeben die weinrote Tür geöffnet hat und nun eine einladende Geste macht – mit der Bitte, einzutreten. Eine schmale und kalte Metalltreppe führt an Betonwänden entlang in das erste Obergeschoss. Nach rund zwei Dutzend Stufen ist dort von der Kühle des Treppenaufgangs – dem nasskalten Wetter geschuldet – nichts mehr zu spüren. Helle Fliesen zieren in bunten Mosaiken den Boden, große und kleine Bilder an den Wänden lassen die Räume warm erscheinen. Die Blicke schweifen an den Werken von Guido Kuschel entlang. „Schon in der Schulzeit war Kunst immer mein bestes Fach“, schmunzelt der gebürtige Coesfelder. Von Leon Seyock

Donnerstag, 21.01.2021, 12:06 Uhr

Guido Kuschel in seinem Atelier: In diesen Tagen und Wochen ist er mit der Gestaltung einer Szene aus dem Leben des Pinocchio beschäftigt. Mit Ölfarben bildet er eine Szene ab, in der eine Schlange dem kleinen Jungen den Weg versperrt. Das Bild ist eines von zwölf Werken, die entlang eines geplanten Märchenweges in Reken aufgestellt werden sollen. Im Atelier von Kuschel entstehen aber noch viele Arbeiten mehr. Fotos: Leon Seyock Foto: az

 
 

In den Räumlichkeiten des ehemaligen Margarine-Werkes in Osterwick hat Kuschel sein Atelier aufgeschlagen. Aber nicht nur das, „ich wohne auch hier auf dem Gelände“, sagt er. 2000 Quadratmeter, so schätzt der freischaffende Künstler, stehen ihm insgesamt zur Umsetzung seiner Ideen, zur Realisierung seiner Projekte und zum Ausleben seiner Liebe zur Kunst und Kultur zur Verfügung. „Mehr Platz kann man eigentlich nicht haben“, lächelt er.

Nach Durchschreiten verschiedener Flure und Räume fällt in seiner Werkstatt sofort ein besonders großes Werk ins Auge, mit dem Guido Kuschel in diesen Tagen und Wochen beschäftigt ist. Eine Schlange sticht heraus – ihre Haut ist giftgrün und ihre Augen flammen wie Feuer. Kopfüber versinkt vor ihr ein kleiner Junge im Schlamm der Straße. Bei genauerem Hinsehen wird erkennbar, dass es sich bei dem Jungen um eine Holzfigur handelt – es ist Pinocchio.

Mit ebendieser Malerei steuert Guido Kuschel eines von zwölf Bildtafeln bei, die einen Märchenweg in Reken beschreiben sollen. Ein mal zwei Meter misst jedes der Schilder. „Damit soll das Leben von Pinocchio abgebildet werden“, schildert Guido Kuschel und betont, dass sich der Weg bisher noch in Planung befände.

Pinocchio lernt auf seinem Weg, viele Niederlagen aber auch Verantwortung auf sich zu nehmen, für andere zu sorgen, zu lernen und zu arbeiten. Auch die Begegnung mit der grünen Schlange, die Pinocchio eines Tages den Weg versperrt, gehört dazu. In dem weltberühmten Märchen – verfasst von dem italienischen Autor Carlo Collodi – heißt es, dass Pinocchio versucht, über die Schlange zu klettern, um so zu seinem Vater und Erschaffer Meister Geppetto zurückzukehren. Doch dabei schießt die Schlange plötzlich „wie eine Sprungfeder“ nach oben. Pinocchio fällt zurück, stolpert und landet kopfüber im Straßenschlamm. Nur noch seine Beine strampeln wild in der Luft. „Meine Aufgabe war es, genau diese Szene darzustellen“, erläutert Guido Kuschel. Fertiggestellt sei sein Werk aus Ölfarben aber noch nicht.

Besonders mit dieser Art der Kunst – mit der Ölmalerei – fühlt sich Kuschel verbunden. Nachdem er sein Abitur auf dem Nepomucenum abgelegt hat, studierte er Objektdesign in Aachen und Malerei in Enschede. Er verbindete beides miteinander und schafft seitdem figurative Ölmalereien. Jahrelang habe der gebürtige Coesfelder mit seinen künstlerischen Werken an Ausstellungen teilgenommen und diese auch selbst ins Leben gerufen. Irgendwann sei er dies aber „leid gewesen“ und wurde in Reken sesshaft. Dort sei Kuschel über 30 Jahre lang künstlerisch tätig gewesen, hat eine eigene Kunst- und Musikbar besessen und hat im Laufe der Zeit unter anderem Erika Reichert kennengelernt. Gemeinsam mit einer Gruppe weiterer Künstler haben sie zahllose Kunstprojekte in und rund um Reken umgesetzt.

Und Reichert, heute über 80 Jahre alt, war es, die die Idee zu dem Pinocchio-Märchenpfad hatte. „Ich habe schon immer Kinderkultur gemacht“, berichtet Erika Reichert. Mehr als 15 Bücher habe sie geschrieben und zehn Musicals entwickelt – eines davon war das des Pinocchio. „Mir war immer wichtig, den Kindern das Weltgeschehen nahezubringen und wichtige Werte zu vermitteln“, betont Reichert. Besonders die Lehre von dem Pinocchio-Märchen habe es ihr angetan, darin enthalten sei „Pädagogik pur“, so die Projektleiterin. Und Guido Kuschel ergänzt: „Mit dem geplanten Märchenweg möchten wir den Kindern den Wert der Wahrheit zeigen.“

Auf fünf Kilometern soll dies geschehen. Startpunkt soll die Biologische Station in Dorsten-Lembeck und Ziel der „Posten 20“ direkt neben der Bahnlinie in Klein Reken sein. Begleitet werden die Besucher von den zwölf künstlerisch gestalteten Bildtafeln. „Auf der Rückseite jeder Tafel stehen Textpassagen aus dem Märchen auf vier Sprachen“, lässt Erika Reichert bereits durchblicken. Genaueres kann bei dem Gang des geplanten Märchenweges erkundet werden, für den eine Eröffnung im Juni dieses Jahres angestrebt wird.

14 Künstler sind insgesamt an dem Projekt beteiligt – unter anderem Guido Kuschel. „Und darüber freue ich mich sehr“, lächelt Erika Reichert. „Auf ihn kann ich mich immer verlassen. Sowohl persönlich als auch künstlerisch.“